Wohnanlage
Variowohnen, Bochum
Studentenwohnheim in Holzhybridbauweise
Ort:
Bochum
Bauherr:
Akademisches Förderungswerk, Anstalt des öffentlichen Rechts, Bochum
Architektur:
ACMS Architekten GmbH, Wuppertal
Größe Holzbau:
5.500 m² Wandelemente in vorgefertigter Holzrahmenbauweise
Das Förderprogramms „Variowohnen“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit wollte im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft Bau bezahlbaren Wohnraum für Studierende, Auszubildende, Senioren und Flüchtlinge schaffen und veranlasste so den Bau des Wohnheims.
Die Grundrisse sollten nutzungsneutral sein und variabel über die Lebensdauer der Häuser genutzt werden können: Ein Wohnheim für Studierende könnte demnach in 30 Jahren eine Seniorenresidenz sein.
Das Wohnhaus wurde in Sachen Nachhaltigkeit zertifiziert: DGNB Gesamtbewertung in Gold und im Bereich der Ökologie, mit einem Erfüllungsgrad von über 95 %, mit der höchsten Bewertungsstufe in Platin besiegelt. Weitere Auszeichnungen und Nominierungen für dieses Projekt sind: Auszeichnung guter Bauten des BDA Bochum 2020, Green Solutions Awards Deutschland 2021, Preisträger in der Kategorie „Nachhaltigkeit“, BDA Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2021 (nominiert), Brillux Design Award 2021 (nominiert), International Green Solutions Awards 2020-21 (nominiert in der Kategorie „Sustainable Construction Grand Prize“).
„Dieses Projekt erfüllt viele Förderkriterien des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesbauministerium und wurde daher vom Fördergeber als herausragendes Modellvorhaben in die höchste Förderstufe eingestuft und mit 3,3 Mio. Euro gefördert.“
ACMS Architekten Wuppertal
Die Bauzeit konnte dank des Rohbaus mit vorgefertigten Betonsystemen und der Fassade in Holzrahmenbauweise im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise um zehn Monate verkürzt werden. Im österreichischen Rubner-Werk wurden 5.500 m² Fassadenelemente aus:
- vorvergrauter Lärchenschalung
- Faserzementbetonplatten und
- verzinkten Blechelemente
fertiggestellt und fristgerecht zur Montage angeliefert. Die 444 Fenster mit Absturzsicherungen und Laibungen wurden ebenfalls werkseitig verbaut. Ein Spannbeton-Hohldielensystem auf Stahlunterzügen spannt als Decke stützenfrei über den Räumen. Die Giebelwände wurden als aussteifende Wände ausgeführt und als Halbfertigteile auf der Baustelle verfüllt.
Die Grundrisse können ohne großen Aufwand verändert werden. In einem zukünftigen Szenario könnte das Studentenwohnheim also flexibel zu einer Pflege-WG umfunktioniert werden, zumal die gesamte Anlage bereits jetzt einen barrierefreien Zutritt erlaubt, oder es könnten zusätzliche Büroräumlichkeiten integriert werden.
Durch die komplette Vorfertigung konnten pro Tag bis zu 450 m² Fassadenelemente aufgebracht werden. Damit wurde jeder der drei Baukörper binnen drei Wochen mit einer dichten Gebäudehülle versehen.
Das Projekt wurde 2019 fertiggestellt.