







Deutschlands höchstes Holzhaus
Alle drei Wochen ein neues Geschoss - bei Deutschlands höchstem Holzhaus „Roots“ in der Hamburger HafenCity geht es planmäßig in die Höhe. Rubner realisiert die umfangreichen Holzbauarbeiten bis 2023.
Der konstruktive Holzbau wächst über sich hinaus - 72 Meter in der Hamburger HafenCity.
Bereits jetzt gilt die Hamburger HafenCity als eines der trendigsten Viertel der Hansestadt. Mit Roots, das unter dem Arbeitstitel „Wildspitze Hamburg“ bekannt wurde, erhält dieser Stadtteil ein weiteres architektonisches Wahrzeichen mit zwei verschiedenen Gebäudeteilen. In den 20 Nutzgeschossen des Turms (davon 16 in Holzbauweise) befinden sich die Ausstellungsräume, Verwaltung und Büros der Deutschen Wildtier Stiftung sowie private Wohnungen. Im mit insgesamt sieben Geschoßen niedrigeren Baukörper (davon sechs in Holzbauweise), dem L-förmig angeschlossenen Riegel, sind ebenfalls Wohnungen untergebracht.
Auf einer Bruttogeschossfläche von rund 20.600 m² entstehen 181 Wohneinheiten, davon 128 Eigentumswohnungen und 53 öffentlich geförderte. Die Nutzung des Baustoffs Holz garantiert dabei für ein natürliches Wohngefühl und ein gesundes Raumklima.
Bei der technischen Realisierung setzen die Hamburger Architekten von Störmer Murphy and Partners GbR und Garbe Immobilien-Projekte als Bauherrschaft auf Hybridbauweise. Lediglich Unter- und Erdgeschoss des Hochhauses sowie die Erschließungskerne sind in Stahlbetonbauweise geplant, alle Obergeschosse werden in Holzbauweise errichtet.
Hoch lastabtragende Außenwände in vorgefertigter Elementbauweise und Massivholzdecken bilden zusammen mit einem tragenden Innenwandring das Primärtragwerk des markanten Turmes für dessen Planung das Ingenieurbüro Assmann Beraten + Planen federführend war. In den Decken wird 240–280 mm starkes Brettsperrholz verbaut, durch eine bauseits montierte zweite Fassade aus Glas sind Brandschutz, UV-Schutz und Feuchteschutz des Holzes gewährleistet.
Informationen zum Projekt
Ort Hamburg
Fertigstellung geplant 2024
Bauherr Garbe Immobilien-Projekte GmbH, Hamburg und Deutsche Wildtierstiftung
Architektur Störmer, Murphy and Partners GbR, Hamburg
Tragwerksplanung Assmann Beraten und Planen, Hamburg
Betonbau Oevermann Hochbau GmbH, Münster
Größe Gebäudehöhe 72 m | verbautes Holz ca. 6.380 m³
Holzbaupartnering
Rubner Holzbau Augsburg zeichnet für die technische und konstruktive Realisierung verantwortlich und ist mit der Beratung im Zuge der Ausführungsplanung bereits in einer sehr frühen Projektphase – weit vor der Werkstatt- und Montageplanung für den Holzbau – in das Projekt involviert.
Das Timing für den Bau der beiden Gebäudeteile mit gesamt 36.000 m² BGF ist vergleichsweise eng gesteckt. Nach der Vertragsunterzeichnung am 13.11.2020 starten die Unternehmen und Gewerke in die Umsetzung. Für die Holzbauarbeiten vor Ort ist der Ausführungszeitraum von rund einem Jahr – Q1/2022 bis Q1/2023 – vorgesehen. Die voraussichtliche Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes sind für 2024 geplant. Dann können die Nutzer die Ausstellungsräume, Lokale, Büros und Wohnungen beziehen.
Die technischen Kennzahlen rund um Deutschlands bislang höchstes Holzhaus sind beeindruckend: Die werkseitig vorgefertigten Wandelemente in Holzrahmenbauweise umfassen eine Fläche von 16.200 m². Insgesamt werden mehr als 6.380 m³ Nadelholz (davon 4.430 m³ Brettsperrholz und 820 m³ Sonderhölzer) von Rubner Holzbau verarbeitet.
Allein dieses Materialvolumen spart gegenüber der Herstellung, dem Transport und der Entsorgung konventioneller Baustoffe schätzungsweise 3.520 Tonnen CO2 ein. Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzbauelemente verkürzt sich die Bauzeit vor Ort und die Lärmemissionen halten sich in Grenzen.
Planungsbegleitende Holzbauberatung
Wir haben bei Rubner Holzbau Augsburg optimierte Planungsprozesse für Projekte in vorgefertigter Holzbauweise entwickelt. Rechtzeitige und exakte Zielvereinbarungen, ausreichende Planungsvorläufe und teamübergreifende Kommunikation zwischen Bauherrn, Architekt, Fachplanern und den Gewerken sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren.
3-D-Tragwerksmodell entwickelt von Störmer, Murphy and Partners mit Assmann Beraten und Planen.
Je früher die Holzbauspezialisten in die Projektentwicklung eingebunden sind, desto effizienter erfolgt die Umsetzung. Es versteht sich von selbst, dass „Roots“ entsprechend dieses Modells realisiert wird.
timberLEAN
Mit unserer Beratung der Fachplaner während der Ausführungsplanung, werden optimale Abläufe bei der Planung der Fertigung, Logistik und Montageabläufe berücksichtigt. Die frühzeitige Abstimmung gerade bei komplexen Projekten erspart den Projektbeteiligten ein Re-Design nach der Beauftragung des Holzbaues, Zeit- und Qualitätsverlusten wird vorgebeugt.
Das hohe Maß an Vorfertigung im modernen Ingenieurholzbau kann durch eine sehr frühe Zusammenarbeit von Architektinnen und Architekten, Fachplanern und Holzbauern erreicht werden.
In der planungsbegleitenden Holzbauberatung werden im Interesse Aller die Bau- und Montageabläufe simuliert, Schnittstellen zu anderen Gewerken betrachtet und der Witterungsschutz der Holzbauarbeiten geplant.
Die frühzeitige Terminplanung begünstigt einen zügigen Projektablauf und den Gesamt-Bauzeitenplan.
Auf die Montageplanung abgestimmte Fertigungskapazitäten ermöglichen eine just-in-time Produktion der Holzbaukomponenten. Die Montage erfolgt unmittelbar nach der Herstellung der Bauteile.
Ein Holzbau kommt selten alleine auf die Baustelle. Unter Werkstattbedingungen industriell vorgefertigte Bauteile fügen sich an oder in auf der Baustelle erstellte Stahlbeton-Strukturen. Wir beraten uns im Vorfeld mit den Fachplanern und Partnergewerken zu den notwendigen und erforderlichen Toleranzen an den Schnittstellen.
Im Sinne einer optimalen Vorfertigung von Holzbau-Elementen sollten auch die Vergabeschnittstellen betrachtet werden. Mit unserer Expertise im Fassaden-Elementbau können wir im Vorfeld hinsichtlich sinnvoller Vergabepakete für den Holzbau und den relevanten Partnergewerken beraten.