Fünf Highlights des Holzbaus in München

Learning Journey zum Ingenieurholzbau

08.10.2024// Rubner Ingenieur­holzbau

September 2024. Einen der größten Holzbaukomplexe Europas besichtigten 45 PlanerInnen und ArchitektInnen am Donnerstag, 26. September auf Einladung von Rubner Ingenieurholzbau: Den neuen TUM-Campus im Olympiapark in München. Die nunmehr zweite Learning Journey des internationalen Ingenieurholzbau-Unternehmens widmete sich außerdem dem Wohnen und öffentlichen Bauten in der Stadt: Eine Reihenhaussiedlung im Harthof, die Baustelle einer Quartiersentwicklung in Feldmoching sowie eine Realschule und der Übernachtungsschutz waren Stationen der Exkursion. Die jeweils verantwortlichen ArchitektInnen führten durch die Gebäude und Areale und beleuchteten die Rolle des Holzbaus. Trotz unterschiedlicher Leistungstiefen – von elementierten Gebäudehüllen bis zum gesamten Strukturbau in Holz – hatten alle Besichtigungspunkte gemeinsam, dass Rubner individuelle Lösungen für die jeweiligen Anforderungen und Budgets entwickelte, die Elemente jeweils im Werk vorfertigte und die Montage vor Ort entsprechend schnell erfolgte.

Energieeffiziente Reihenhäuser: Harthof 49

Erstes Besichtigungsobjekt der Reise war das preisgekrönte Reihenhaus-Projekt in München-Harthof, das bereits 2019 fertiggestellt wurde. Für 42 Reihenhäuser fertigte Rubner Ingenieurholzbau die Gebäudehülle, die den KfW Effizienzhaus-Standard 70 erfüllt und damit energetisch äußerst hochwertig ist. Stefan Mayerhofer, Mitgründer der dressler mayerhofer rössler architekten und stadtplaner GmbH, schilderte den Projektverlauf. Die Entscheidung für eine Kombination aus Betonskelett und Holz-Hülle ermöglichte die Einhaltung der gehobenen Energiestandards bei maximalem Raumgewinn. „Rubner hat die nötigen, großen Kapazitäten, die Wandelemente komplett mit Fenstern und Außenbekleidung vorzufertigen und zu lagern, bis wir sie auf der Baustelle benötigten“, erklärte Mayerhofer. Die dadurch kurzen Montagezeiten belasten die Wohnumgebung nicht unnötig lange mit den Bauarbeiten.

Geförderter Wohnungsbau: Wohnanlage an der Hochmuttingerstraße

Auch das zweite Bauprojekt schafft dringend benötigten neuen Wohnraum: In Feldmoching ging es für die Learning-Journey-TeilnehmerInnen auf die Baustelle eines Wohnbauprojekts, das voraussichtlich 2025 fertiggestellt wird. Insgesamt 162 Wohnungen unterschiedlichen Zuschnitts entstehen für die Münchner Wohnen in acht Gebäuden. Stefan Mayerhofer schilderte die Herausforderung, auf den zur Verfügung stehenden Bauflächen maximale Wohnflächen und vernünftige Raumgrößen zu planen. Von insgesamt acht Wohngebäuden werden vier in reiner Holzbauweise und vier in Holz-Hybridbauweise realisiert. Auf der Baustelle gut zu sehen war die Montage maximal vorgefertigter Bauelemente der Gebäudehülle mit Holzfassade und das Verlegen der Deckenelemente, die bereits für eine Holz-Beton-Verbund-Konstruktion vorbereitet waren. Durch die Kombination der beiden Materialien substituiert man mineralische Baustoffe durch nachwachsende, erzielt gute Schallschutzeigenschaften bei wenig Bauteilgewicht und gewinnt eine wohnliche hölzerne Deckenuntersicht.

Soziale Infrastruktur: LKM Übernachtungsschutz

Sicher und geschützt zu übernachten ist der Hauptzweck des dritten Besichtigungsobjektes: Mit seiner roten Fassade mit schmückender „Bordüre“ sticht der Übernachtungsschutz in Schwabing-Freimann, der 2024 fertiggestellt wurde, direkt ins Auge. 730 Plätze bieten einen sicheren Raum für Bedürftige. Errichtet wurde der achtteilige Gebäudekomplex mit einer Stahlbeton-Skelettstruktur mit einer Gebäudehülle in Holzrahmenbauweise. Katharina Benz von Hild und K Architekten erläuterte ihre Intention für die Fassadengestaltung: „Wir haben uns für eine vertikale Holzlattung entschieden und so ein aufstrebendes Erscheinungsbild erzielt.“ Die daraus resultierende Konstruktion der Außenwandelemente ermöglichte Rubner die Vorfertigung geschoßübergreifender Bauteile mit bis zu bis zu 10,5 Meter Höhe.

Robuster Holzbau für Bildungseinrichtungen: Realschule Heidemannstraße

Das pädagogische Konzept der Münchner Lernhäuser für rund 900 SchülerInnen umzusetzen war die Aufgabe beim Neubau der Realschule Heidemannstraße. Daniel Schroeter, Projektleiter bei h4a Gessert + Randecker Generalplaner GmbH, führte durch das Hauptgebäude und wies auf die hohe Belastung hin, der ein Schulgebäude im täglichen Betrieb standhalten muss: „Eine Schule muss robust sein.“ Sichtbeton und Holz erfüllen diese Anforderung im architektonischen Wechselspiel. Die 3.760 m² umfassenden Holz-Glas-Fassaden ebenso wie Elemente der Innenarchitektur sind aus widerstandsfähiger europäischer Eiche gefertigt. Pfosten-Riegel-Konstruktionen inklusive Sonnen- und Blendschutz sowie Vorhangfassaden aus Faserzementplatten und Blechpaneelen und Einbauten zum Sitzen und für Schultaschen wurden von Rubner millimetergenau vorgefertigt und fast parallel zu den Beton-Rohbaumaßahmen eingebaut – es erforderte viel Erfahrung, die Sichtqualität der Holzoberflächen unbeschadet durch diese Bauphase zu bringen.

Ausgezeichneter Holzbau im großen Maßstab: TUM Sportcampus im Olympiapark

Den Abschluss der Exkursion durch München bildete das neue Gebäude auf einem städtebaulich einzigartigen und in höchstem Maße prägenden Areal: Im Olympiapark wird der TUM Sportcampus erneuert. Auf mehr als 42.000 m² Bruttogrundfläche befinden sich unter anderem 14 Sporthallen, 12 Hörsäle, 15 Diagnoseräume, 5 Werkstätten, eine Cafeteria, eine Bibliothek und 300 Büros. Prof. Much Untertrifaller, Architekt und Mitgründer des Büros Dietrich | Untertrifaller, führte durch die bereits im Betrieb befindlichen Gebäudeteile. „Wir haben das Projekt von Anfang an als Holzbau konzipiert“, erläuterte er. Prägend ist die weit auskragende Vordachkonstruktion über die gesamte Gebäudelänge von 150 Metern. Die vorgefertigten Hohlkasten-Elemente, jedes mit einer Länge von knapp 30 Metern sind eine Pionierleistung des Ingenieurholzbaus – eine freie Auskragung von fast 20 Metern lassen das Dach schwebend erscheinen. Sporthallen, Vorlesungs- und Institutsbereiche errichtete Rubner ebenfalls in Holzbauweise. Dieses Projekt verdeutlicht das Potenzial von Holz, auch in großem Maßstab zur nachhaltigen Stadtentwicklung beizutragen.

Familienunternehmen mit einzigartiger Wertschöpfungskette

Oliver Fried, Leiter des Projektvertriebs von Rubner Holzbau in Augsburg, stellte in einem kurzen Vortrag die Größe und Philosophie des familiengeführten Unternehmens vor. Holz aus umliegenden Wäldern wird im eigenen Sägewerk in der Steiermark zugeschnitten und im Produktionswerk im österreichischen Ober-Grafendorf zu vielfältigen und individuell gefertigten Bauelementen für herausragende Projekte auf der ganzen Welt verarbeitet.
Prof. Much Untertrifaller präsentierte im Anschluss die Herangehensweise an große Bauaufgaben als Architekt und erläuterte, warum Holz auch in seinem Planungsalltag und bei internationalen Projekten immer wieder Verwendung findet. Andreas Fischer, Geschäftsführer von Rubner in Augsburg, rundete den Tag mit einem kurzen Grußwort ab und lud zum Austausch ein. Mit der Learning Journey konnten die TeilnehmerInnen erleben, wie Rubner durch technisches Know-how und partnerschaftliche Zusammenarbeit innovative und nachhaltige Bauprojekte im urbanen Raum realisiert.


Über Rubner Ingenieurholzbau

Rubner Ingenieurholzbau, ein Unternehmen der Rubner Gruppe, entwickelt und realisiert individuelle Holzbaulösungen für großvolumige Bauvorhaben aus den Bereichen Wohnen, Bildung und Verwaltung, für Industrie- und Gewerbe oder landwirtschaftliche Nutzungen. Unter dem Motto „better with wood“ prägt das Unternehmen Bauwerke mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz nachhaltig und erhöht die Lebensqualität seiner NutzerInnen. Weltweit setzen mehr als 500 MitarbeiterInnen an 6 Standorten in Italien, Deutschland, Österreich und Frankreich die Visionen von Kundinnen und Kunden von der kompetenten Beratung über die Planung und Produktion bis zur Montage um. So entstehen individuelle Ingenieurholzbauprojekte, die den Alltag heute und das Leben zukünftiger Generationen positiv beeinflussen.

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Pressekontakt

Für weitere Informationen:

Engel & Zimmermann GmbH
Andreas Voelmle / Lisa Kohn
Schloss Fußberg, Am Schlosspark 15, 82131 Gauting
Tel. 089/89 35 63 3
Fax 089/89 39 84 29
E-Mail: [email protected]

Von Anfang an als Holzbau konstruiert ist der neue TUM-Sportcampus im Olympiapark in München. Unter dem ikonischen weit auskragenden Vordach erfuhren die TeilnehmerInnen der Learning Journey von Rubner Ingenieurholzbau Details zu dessen Planung und technischen Ausführung. Fotografie: Rubner

Erste Station der Veranstaltung rund um den nachhaltigen, konstruktiven Holzbau in München war die Reihenhaussiedlung Harthof 49. Fotografie: Rubner

In Feldmoching entstehen 162 neue Wohnungen in Holz- und Hybridbauweise. Fotografie: Rubner

Aufstrebende Optik und historisch inspirierte Details für die Gebäudehülle: der LKM Übernachtungsschutz im Münchener Norden. Fotografie: Rubner

Katharina Benz von Hild und K Architekten führte durch die Gebäude des LKM Übernachtungsschutzes. Fotografie: Rubner

Nachwachsender Rohstoff im Bau: In den Pfosten-Riegel-Fassaden hält robustes Eichenholz dem Schulalltag Stand. Fotografie: Rubner

Wie Holz und andere Materialien sich sinnvoll zu guter Architektur verbinden, zeigte Prof. Much Untertrifaller. Fotografie: Rubner