Hoch hinaus mit Holz
Mehrgeschossiger Holzbau: individuell, effizient, erfahren.
In unseren Städten wird der Platz knapp – aber die Ideen wachsen. Mehrgeschossiger Holzbau schafft neue Perspektiven: für Wohnraum, Bildung, Arbeitswelten und Forschung. Verdichtet, durchdacht – und mit einem Material, das zugleich tragfähig und atmosphärisch wirkt.
Was vor wenigen Jahren noch als visionär galt, ist heute Realität: Gebäude aus Holz mit vier, fünf oder zwanzig Geschossen – technisch anspruchsvoll, gestalterisch stark. Mit jeder Etage steigen die Anforderungen – an Brandschutz, Komfort, Logistik und Planung.
Und genau hier liegt unsere Stärke: Wir begleiten anspruchsvolle Projekte mit Erfahrung, mit System – und mit Begeisterung für einen Baustoff, der Architektur und Haltung verbindet.
In diesem Artikel räumen wir mit Vorurteilen auf, beantworten häufig gestellte Fragen – und zeigen, warum mehrgeschossiger Holzbau nicht nur möglich ist, sondern sinnvoll, effizient und zukunftsfähig.
Was ist mehrgeschossiger Holzbau?
Für uns beginnt mehrgeschossiger Holzbau in der Regel ab drei Vollgeschossen. Entscheidend ist dabei nicht allein die Höhe, sondern die Tragstruktur: Als mehrgeschossige Holzbauten bezeichnen wir Gebäude, bei denen die Tragstruktur der oberirdischen Geschosse im Wesentlichen aus Holz besteht.
Konkret bedeutet das: Stützen, Unterzüge und tragende Wände bestehen aus Holz, ebenso die Decken – entweder in reiner Holzkonstruktion oder als Holz-Beton-Verbund. Aussteifende Erschließungskerne hingegen werden in der Regel in Stahlbeton ausgeführt.
Nicht zu verwechseln ist das mit dem Holz-Hybridbau: Bei dieser Bauweise bestehen sowohl die Tragstruktur (also Stützen und Decken) als auch die Erschließungskerne vollständig aus Stahl oder Stahlbeton – lediglich die Gebäudehülle wird aus Holz gefertigt.
Diese Differenzierung ist wesentlich, um die konstruktiven Möglichkeiten und Vorteile beider Systeme korrekt einordnen zu können – und um das volle Potenzial von Holz als tragendem Baustoff im mehrgeschossigen Bauen gezielt zu nutzen.
Warum ist mehrgeschossiger Holzbau die richtige Wahl?
- Vorfertigung: Qualität trifft Geschwindigkeit
- Raumgewinn durch schlanke Konstruktion
- Ressourcenschonung und CO₂-Bilanz
- Geringes Eigengewicht
- Technischer Komfort inklusive
- Sicherheit ohne Kompromisse
Holz lässt sich im Werk präzise und industriell vorfertigen – und das auf konstant hohem Qualitätsniveau. Wand-, Decken- und Fassadenelemente werden vormontiert zur Baustelle geliefert – inklusive Einbauten, Installationen, Dämmung und Fenstern.
Das sorgt nicht nur für Zeitersparnis und Planbarkeit im gesamten Projektverlauf, sondern auch für eine hohe Planungs- und Bauqualität, eine gezielte Anlieferungsplanung und eine effizientere Montage vor Ort. So lässt sich selbst auf beengten Baustellen verlässlich und strukturiert arbeiten – ganz im Sinne eines schlanken Bauprozesses.
Im Vergleich zu massiven Materialien benötigt Holz bei gleicher Tragfähigkeit weniger Platz. Das bedeutet: mehr Nutzfläche auf gleicher Grundfläche – ein klarer Vorteil, vor allem in dicht besiedelten urbanen Gebieten.
Holz wächst nach, speichert CO₂ über Jahrzehnte und kann regionale Wertschöpfungsketten aktivieren. Jeder Kubikmeter Holz ersetzt potenziell emissionsintensive Materialien – und bringt uns einem klimafreundlicheren Bauen einen Schritt näher.
Holz ist leicht – was sich direkt auf die Statik, die Fundamente und die Logistik auswirkt. Besonders bei Bauen im Bestand, auf Aufstockungen oder beengten Baustellen ein echter Vorteil.
Holz reguliert Feuchtigkeit und Temperatur auf natürliche Weise. Es wirkt dämmend, akustisch angenehm und fördert ein behagliches Raumklima – ganz ohne zusätzliche Technik.
Im mehrgeschossigen Holzbau erfüllen unsere Konstruktionen sämtliche Anforderungen an den Brand-, Schall- und Erdbebenschutz – entweder auf Basis bestehender Regelwerke oder durch projektspezifische Zustimmungen im Einzelfall (ZiE) bzw. vorhabenbezogene Bauartgenehmigungen (vBG).
Herausforderndes Projekt?
Dann sprechen wir die gleiche Sprache.
Mehrgeschossiger Holzbau erfordert Erfahrung. Denn je höher das Gebäude, desto höher die Anforderungen: an die Statik, an die Montage, an die Logistik – aber auch an die Planung.
Deshalb denken wir integrativ: Wir unterstützen Architekt:innen und Planer:innen von Anfang an. Wir denken in Transportwegen, Montagefolgen, Schnittstellenreduktion und Taktplanung. Und wir wissen: Jedes Detail zählt. Gerade in urbanen Situationen mit wenig Lagerfläche, hohem Verkehr und engem Zeitplan.
Wer uns früh einbindet, profitiert von durchdachten Abläufen, optimierten Schnittstellen – und deutlich mehr Planungssicherheit.
Denn gerade bei anspruchsvollen Projekten zeigt sich: Eine vorausschauende Planung entscheidet über den Erfolg.
Unser Leistungsumfang reicht von fundierter Beratung über Ingenieursleistung und Detailentwicklung in der Planungsphase bis hin zur produktspezifischen Produktions- und Montageplanung sowie zur gewerkeübergreifenden Koordination auf der Baustelle.
Dank unserer Fertigungskapazitäten von über 250.000 m² Dach-, Decken- und Wandelementen jährlich und der hohen Qualitätssicherung durch industrielle Vorfertigung lassen sich auch große und komplexe Bauvolumen zuverlässig, effizient und termingerecht umsetzen.
Das ist kein Zusatz – das ist ein zentraler Erfolgsfaktor. Denn Holzbau funktioniert dann am besten, wenn die Logik des Materials von Beginn an mitgedacht wird. So entstehen Lösungen, die nicht nur technisch durchdacht, sondern auch gestalterisch überzeugend sind.
Projekte, die zeigen, was Holz kann
Unsere Referenzen zeigen, wie vielseitig und leistungsfähig mehrgeschossiger Holzbau heute ist – in ganz unterschiedlichen Maßstäben, Bauaufgaben und urbanen Kontexten.
Mit ROOTS in Hamburg entstand Deutschlands aktuell höchstes Holzgebäude: 72 Meter, 20 Geschosse, davon 16 in Holzbauweise. Die hochbelastbaren Innenwände, Decken und Fassadenelemente aus über 5.500 m³ Holz wurden großformatig vorgefertigt und vor Ort millimetergenau montiert. Eine zweite Glasfassade schützt die Holzkonstruktion dauerhaft – ein starkes Beispiel für technische Präzision im urbanen Hochbau.
Auch im Hochschulbau überzeugt Holz: Der sechsgeschossige Waldcampus Aalen kombiniert ein leistungsfähiges Holztragwerk mit Holz-Beton-Verbunddecken mit klarer architektonischer Haltung. Reduzierte Baufeuchte, schnelle Montage und hohe Aufenthaltsqualität machen das Projekt zu einem Vorbild für funktionalen Bildungsbau.
Die Technische Universität Nürnberg (Cube One) wurde als mehrgeschossiger Holzbau rund um betonierte Erschließungskerne realisiert – rund 1.500 m³ Holz in vorgefertigten Decken-, Dach- und Wandelementen. Das flexible Raumkonzept ist auf zukünftige Forschungs- und Lehrbedarfe ausgelegt. Zwei begrünte Fassaden und ein PV-System unterstreichen den ganzheitlich nachhaltigen Ansatz.
Im Wohnbau zeigt die Wohnhausanlage Ober-Grafendorf in Niederösterreich, wie leistbares Wohnen und architektonischer Anspruch zusammengehen: Vier Baukörper in modularer Holzbauweise wurden an einen L-förmigen Betonkern angedockt – ergänzt durch vorgefertigte Fassadenelemente mit integrierter Dämmung, Fenstern und Holzverkleidung.
Ein weiteres Beispiel für urbanen Holzwohnungsbau ist die Residenza Emilia in Parma. Ursprünglich konventionell geplant, wurde sie vollständig in Holzbauweise realisiert – mit fünf oberirdischen Geschossen und 50 Wohneinheiten. Die tragende Struktur aus Brettsperrholz (CLT) wurde in nur sechs Monaten montiert – inklusive anspruchsvoller technischer Details wie Balkondämmung und gläserner Brüstung.
Mit dem Projekt New G in Paris entstand ein zukunftsweisendes Ensemble aus drei Gebäuden mit insgesamt zwölf Etagen. Die Tragstruktur besteht aus Brettschichtholz, ergänzt durch Holz-Beton-Verbunddecken und eine direkt integrierte Holzrahmenfassade. Gemeinschaftsflächen wie Dachkino, Sporthalle und Bibliothek fördern soziale Interaktion – ein mutiger Schritt in Richtung nachhaltiger Stadtraumgestaltung.
Wo Zukunft Form annimmt
Mehrgeschossiger Holzbau spielt seine Stärken dort aus, wo andere Bauweisen an Grenzen stoßen: auf engen Grundstücken, über bestehenden Strukturen oder mitten in gewachsenen Stadtquartieren. Genau dort, wo wenig Platz ist – aber umso mehr Ideen gefragt sind.
Dazu braucht es mehr als statische Lösungen: Brandschutz, Akustik, Bauphysik, Baurecht – alles greift ineinander. Und alles will früh gedacht sein. Wer hier mitdenkt, gewinnt. Vor allem dann, wenn Vorfertigung, Transport und Montage von Anfang an mitgedacht werden.
Gleichzeitig verändert sich der Holzbau weiter – durch urbane Verdichtung, modulare Systeme, serielle Prozesse oder die Frage:
Wie lassen sich Bauteile später wiederverwenden? Es geht nicht nur ums Bauen, sondern um Haltung. Um neue Freiräume für Architektur und Konstruktion.
Erfahrung hilft. Neugier auch. Denn je individueller die Aufgabe, desto besser lässt sich zeigen, was im mehrgeschossigen Holzbau heute möglich ist – technisch, gestalterisch und ökologisch.
Lassen Sie uns gemeinsam Bauwerke schaffen, die nicht nur stehen – sondern wirken. Und wachsen.